Öffentliches Fachgespräch »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten«

Die Präsentation und die Diskussion der Ergebnisse des TAB-Projekts findet am 9. Juni 2016 im Deutschen Bundestag im Rahmen eines öffentlichen Fachgespräches von 15.00 bis 17.00 Uhr statt.

Das Thema »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten« rückt vor dem Hintergrund einer weiterhin zunehmenden Mediatisierung der Gesellschaft sowie immer jüngerer Nutzer in den Blickpunkt gesellschaftspolitischer Diskussionen. Die Frage, was Mediensucht ist, wird bislang sowohl im wissenschaftlichen als auch im gesellschaftlichen Diskurs nicht eindeutig beantwortet. Diese Unschärfe resultiert auch aus dem ständigen Wandlungsprozess, in dem sich die Medien und das Internet, die Medieninhalte und in der Folge auch die Mediennutzungsmuster befinden. Zudem geht das Verständnis darüber, was im Zuge der fortgeschrittenen Mediatisierung der Gesellschaft »normales« Mediennutzungsverhalten ist, unter anderem zwischen den Generationen deutlich auseinander und führt beispielsweise innerhalb von Familien, aber auch in Bildungseinrichtungen zu intensiven Auseinandersetzungen und Konflikten.

Vor diesem Hintergrund beauftragte der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (ABFTA) das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit der Erstellung einer TA-Studie zum Thema »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten – Risiken, Bewältigungsstrategien und Präventionsmöglichkeiten«. Im Mittelpunkt der Studie standen die Aufarbeitung der wissenschaftlichen Befunde zu Umfang und Folgen suchtartiger Mediennutzung, die Auseinandersetzung mit den verschiedenen wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Anliegen, Interessenlagen und Wertorientierungen der involvierten Stakeholder sowie die Beschreibung politischer Handlungsmöglichkeiten.

Mit dieser öffentlichen Diskussionsveranstaltung möchte der ABFTA die Debatte zum Thema »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten« weiter befördern. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Ergebnisse der Untersuchungen des TAB präsentiert und anhand von Leitfragen mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Sachverständigen und der interessierten Öffentlichkeit diskutiert. Die Leitfragen lauten: Was ist Sucht in der Gesellschaft? Gibt es eine Mediensucht? Wo liegen politische Handlungsoptionen und Regulierungsnotwendigkeiten?

Programm 

15.00 Uhr Begrüßung und Moderation

Prof. Dr. Armin Grunwald, Leiter des ITAS am KIT sowie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)
 
15.05 Uhr Präsentation wichtiger Ergebnisse des TAB-Projekts

Michaela Evers-Wölk
Prof. Dr. Michael Opielka

IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH
 
15.30 Uhr Statements

Dr. Klaus Wölfling
Sprecher der Fachgutachter im Rahmen des TAB-Projekts; Ambulanz für Spielsucht, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Prof. Dr. Matthias Brand
Universität Duisburg-Essen, Mitglied der Arbeitsgruppe »Computerspielsucht und Internetabhängigkeit« des Drogen- und Suchtrats

Prof. Dr. Paula Bleckmann
Alanus Hochschule Alfter, Professur für Medienpädagogik, 1. Vorsitzende MEDIA PROTECT e.V. – Familien stärken im digitalen Zeitalter

Prof. Dr. Martin Geisler
Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Sozialwesen, Leiter des berufsbegleitenden Studiengangs »Spiel- und Medienpädagogik«
 
16.00 Uhr Impulsbeitrag: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des brandenburgischen Landeswettbewerbs Jugend debattiert 2016: »Sollen alle Computerspiele einen »Beipackzettel« erhalten?«

Diskussion mit Experten und Publikum; Moderation Michaela Evers-Wölk

Was ist Sucht in der Gesellschaft; gibt es eine Mediensucht?
Wo liegen politische Handlungsoptionen und Regulierungsnotwendigkeiten?

An der Diskussionsrunde nehmen u.A. teil:
Für die Fachgutachter des TAB-Projekts
Dr. Klaus Wölfling,
Prof. Dr. Dr. Astrid Müller,
Prof. Dr. Matthias Brand

sowie
PD Dr. Bert te Wildt
 
16.55 Uhr Schlussworte

Patricia Lips, MdB, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und TA

27.04.2016 

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