Öffentliche Forschung zur Wirkung von Arzneimitteln und medizinischen Verfahren

TAB-Innovationsreport zu nichtkommerziellen klinischen Studien erschienen
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TAB-Arbeitsbericht Nr. 135: Öffentliche Forschung zur Wirkung von Arzneimitteln und medizinischen Verfahren

Der TAB-Arbeitsbericht 135 »Stand und Bedingungen klinischer Forschung in Deutschland und im Vergleich zu anderen Ländern unter besonderer Berücksichtigung nichtkommerzieller Studien« ist ein weiterer Bericht zum Innovationssystem Gesundheit, das auch Schwerpunktthema des aktuellen TAB-Briefs ist.

Während die kommerzielle klinische Forschung vorwiegend die Marktzulassung eines neuen Produkts zum Ziel hat, beantwortet die nichtkommerzielle klinische Forschung Fragestellungen, die sich aus der Behandlungspraxis ergeben. Häufig sind schon zugelassene Arzneimittel oder Medizinprodukte oder auch chirurgische oder psychotherapeutische Verfahren Gegenstand der Untersuchung. Der aktuelle TAB-Bericht beschreibt und bewertet die vielfältigen Faktoren, die Einfluss auf eine leistungsfähige nichtkommerzielle klinische Forschung in Deutschland besitzen, und macht Vorschläge zur weiteren Optimierung der Bedingungen.

Nichtkommerzielle klinische Studien sind aus verschiedenen Gründen für die Versorgungspraxis unabdingbar. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass die Ergebnisse von kommerziellen klinischen Studien teilweise ins Positive verzerrt sind, sodass vom Hersteller unabhängig durchgeführte Studien zur Kontrolle und als Korrektiv notwendig sind. Zur Erhöhung der Transparenz, zur Reduktion des Publikationsbias und zur Vermeidung von unnötigen Studien werden vom TAB deshalb verpflichtende, öffentlich zugängliche Studienregister inklusive der Veröffentlichung der Studienergebnisse vorgeschlagen.

Mit Blick auf den aus nichtkommerziellen klinischen Studien zu erwartenden öffentlichen Nutzen sollten klare Bewertungskriterien festgelegt werden, die auch für die Förderentscheidung genutzt werden sollten. Um die Mittel, die in nichtkommerzielle Studien von öffentlicher und privater Seite investiert werden, gezielter für gesellschaftlich besonders relevante Forschungsfragen einsetzen zu können, wäre ein gemeinsamer Fonds für klinische Studien zu diskutieren. Dieser würde getragen durch öffentliche Hand, private Sponsoren, Stiftungen sowie Leistungsträger und Leistungserbringer und anhand transparenter Nutzenkriterien über die Mittelvergabe entscheiden.

Da die Rekrutierung von Studienteilnehmern immer noch ein Problem darstellt, sollte nicht nur die Zahl der Studienzentren erhöht und die multizentrische Vernetzung erleichtert werden, sondern auch durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit das Ansehen der klinischen Forschung in der Gesellschaft insgesamt gefördert werden, um mehr Patientinnen und Patienten für eine Studienteilnahme zu gewinnen.

Der Innovationsreport sowie eine englische Summary stehen zum Download zur Verfügung.

30.08.2010 

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