Neue Arzneimittel gegen vernachlässigte armutsassoziierte Krankheiten

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 170 bietet eine umfassende Darstellung diverser Initiativen verschiedener Akteure der Forschung und Produktentwicklung sowie politischer Möglichkeiten zur Förderung dieses Engagements.
Cover AB 170 Neue Arzneimittel gegen vernachlässigte armutsassoziierte Krankheiten
TAB-Arbeitsbericht Nr. 170: Neue Arzneimittel gegen vernachlässigte armutsassoziierte Krankheiten

Zu etlichen Krankheiten, die fast nur in armen Ländern auftreten, werden nur selten neue Arzneimittel entwickelt. Zu global auftretenden Krankheiten werden zwar Medikamente hergestellt, diese sind für arme Länder jedoch meist unerschwinglich, da die Produktentwicklung über den Verkauf zu Monopolpreisen (re)finanziert wird. Seit Jahren wird eine intensive Debatte geführt, welche Maßnahmen die Produktentwicklung zu den genannten Krankheiten nachhaltig befördern können, inwiefern Marktmechanismen ergänzt oder gar ersetzt werden sollten. Dies ist verständlich, denn das Recht auf Gesundheit ist ein wichtiges internationales Menschenrecht, das den Schutz von Investitionen in die Produktentwicklung international begrenzt. Bei der genaueren Betrachtung und Hinterfragung einzelner Positionen eröffnet sich zumeist ein hochkomplexer Sachverhalt mit lokalen, nationalen und globalen Akteursgruppen und vielfältigen Ursachen- und Wirkungsverflechtungen.

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 170 bietet eine umfassende Darstellung diverser Initiativen öffentlicher, gemeinnütziger und privater Akteure der Forschung und Produktentwicklung sowie politischer Möglichkeiten zur Förderung dieses Engagements. Die Initiativen setzen entweder an unterschiedlichen Phasen des Innovationssystems oder an den vorherrschenden Finanzierungsmechanismen mittels Schutzrechten am geistigen Eigentum und der Situation bei versagenden Marktmechanismen an. Bei der Betrachtung der Folgedimensionen werden Praxisrelevanz und Reichweite einzelner Steuerungselemente sowie die Möglichkeiten zum Wissenstransfer und Kapazitätsaufbau in den Ländern des globalen Südens berücksichtigt.

Die deutsche Politik signalisiert seit etlichen Jahren die Bereitschaft zu stärkerem Engagement. Der Bericht bietet eine substanzielle Informationsbasis für die weitere Befassung mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Stärkung der Produktentwicklung zu vernachlässigten armutsassoziierten Krankheiten und der besseren Ausrichtung des medizinisch-technischen Innovationssystems auf eben diese.

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 170 und der zugehörige TAB-Fokus Nr. 11 können heruntergeladen oder in gedruckter Form kostenlos beim Sekretariat per E-Mail an buero does-not-exist.tab-beim-bundestag de oder Fax (+49 30 28491-119) bestellt werden (solange verfügbar).

Der Bericht erscheint in Kürze als Band 44 der Reihe »Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag« unter dem Titel »Medizinische Innovationen für Afrika« und kann direkt beim Nomos Verlag bestellt werden.

13.06.2017 

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