Neue elektronische Medien und Suchtverhalten

Forschungsbefunde und politische Handlungsoptionen zur Mediensucht bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Cover Neue elektronische Medien und Suchtverhalten
Neue elekronische Medien und Suchtverhalten. Forschungsbefunde und politische Handlungsoptionen zur Mediensucht bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Nach der erfolgreichen Präsentation der Projektergebnisse im Rahmen einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung am 9. Juni 2016 von TAB und Forschungsausschuss ist der TAB-Arbeitsbericht »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten« nun als Band 43 der Reihe »Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag« im Nomos Verlag erschienen.

Das Thema »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten« rückt vor dem Hintergrund einer weiterhin zunehmenden Mediatisierung der Gesellschaft sowie immer jüngerer Nutzer digitaler Medien in den Blickpunkt gesellschaftspolitischer Diskussionen. Die Frage, was Mediensucht ist, wird sowohl im wissenschaftlichen als auch im gesellschaftlichen Diskurs bislang nicht eindeutig beantwortet. Auch divergiert das Verständnis darüber, was »normales« Mediennutzungsverhalten ist, unter anderem zwischen den Generationen und führt innerhalb von Familien, aber auch in Schulen und anderen Jugendeinrichtungen zu Konflikten. Unter diesem Eindruck wurden für den TAB-Arbeitsbericht »Neue elektronische Medien und Suchtverhalten« die bis heute vorliegenden wissenschaftlichen Befunde zu Umfang und Folgen suchtartiger Mediennutzung ausgewertet und Handlungsoptionen erarbeitet.

Die Aufarbeitung des Wissens- und Erfahrungsstandes erfolgte anhand einer umfassenden Literatur- und Quellenanalyse sowie mithilfe ergänzender Experteninterviews und einer empirischen Erhebung im Stakeholder Panel TA.

Im Ergebnis verweist der Bericht auf vielfältigen Forschungsbedarf. Die bisherigen Studien sind zumeist explorativ und zu wenig auf eine langfristige Analyse der Wandlungsprozesse ausgerichtet. Insbesondere fehlen bei Mediensucht abgestimmte Bewertungs- und Diagnoseinstrumente sowie Evaluationsstudien zu Therapien und Interventionsansätzen. Auch sollten die Differenzierungsformen der Mediensucht intensiver wissenschaftlich untersucht werden, einschließlich der im Bericht analysierten Ausprägungen (allgemeine Internet-, Onlinespiel-, Social-Network-, Onlinesex-, Onlinekauf- sowie Onlineglücksspielsucht). Zudem erscheint es bedeutsam, einen Diskurs zur Entwicklung einer gesellschaftlich und wissenschaftlich getragenen Wertebasis zu initiieren und zu klären, wo die Schwellenwerte zwischen Normalität und Sucht liegen. Dies ist u.a. deshalb wichtig, weil die intensive digitale Mediennutzung zunehmend zum privaten und beruflichen Normalverhalten zählt.

Das vorliegende Buch basiert auf dem TAB-Arbeitsbericht Nr. 166 und kann direkt beim Nomos Verlag bestellt werden.

15.07.2016

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