Eine Ärztin im Videoanruf mit einer älteren Frau auf einem Laptop.agenturfotografin/Adobe Stock

Stand und Perspektiven der Telemedizin

Der Endbericht zum TA-Projekt wurde vom Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am 29. Januar 2025 abgenommen.

Ärztin in Online-Sprechstunde mit Patientin auf Laptop-Bildschirm.Titel TAB-Fokus 49: Telemedin

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Cover: TAB-Arbeitsbericht 215: Stand und Perspektiven der Telemedizin

TAB-Arbeitsbericht Nr. 215


Stand und Perspektiven der Telemedizin (PDF)

Der TAB-Arbeitsbericht Nr. 215 bietet einen umfassenden Überblick über technische, medizinisch-administrative und rechtliche Aspekte telemedizinischer Ansätze sowie über den Stand der Anwendung. Bestehende Herausforderungen werden identifiziert sowie Forschungs- und Handlungsbedarfe aufgezeigt. Damit wird  politischen Entscheidungsträgern fundiertes Orientierungswissen für zukünftige Weichenstellungen bereitgestellt.

doi:10.5445/IR/1000182492

Cover: TAB-Fokus Nr. 49 Stand und Perspektiven der Telemedizin

TAB-Fokus Nr. 49

Stand und Perspektiven der Telemedizin (PDF)

Der TAB-Fokus bietet auf vier Seiten einen kompakten Überblick über Inhalt und Ergebnisse des TA-Projekts.

doi:10.5445/IR/1000182493

 

TAB-Fokus no. 49

Status quo and perspectives of telemedicine (PDF)

The policy brief TAB-Fokus offers a compact overview of the content and results of our TA analyses on four pages.

doi:10.5445/IR/1000182494

 

 

 

TAB-Sensor Nr. 4: Wie bewerten Bürger/innen die Telemedizin? Ergebnisse einer Repräsentativbefragung

TAB-Sensor Nr. 4 (2022)

Wie bewerten Bürger/innen die Telemedizin? Ergebnisse einer Repräsentativbefragung

Der TAB-Sensor ergänzte das TA-Projekt. Er rückt die Sichtweise der Patient/innen bzw. Bürger/innen zu telemedizinischen Angeboten in den Mittelpunkt. Daneben fokussiert er auf den Einfluss der Telemedizin auf die Arzt-Patienten-Beziehung und auf Vor- und Nachteile von Videosprechstunden.

doi:10.5445/IR/1000142238

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Thematischer Hintergrund

Der Telemedizin, d.h. der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten aus der Distanz unter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), wird seit etlichen Jahren erhebliches Potenzial unterstellt: Der Gesundheitszustand von Patientinnen und Patienten und die Einhaltung von Therapie und Nachsorge könnte besser überwacht, Betroffene besser informiert und aktiver in die Behandlung eingebunden werden (verbessertes Selbstmanagement). Deren Wege- und Wartezeiten könnten reduziert und Hospitalisierungen vermindert werden. Aus gesundheitssystemischer Sicht könnten fachliche Expertisen zeitlich und räumlich umfassender bereitgestellt, medizinische Fachkräfte und Einrichtungen enger und auch intersektoral miteinander vernetzt, Behandlungsleitlinien besser eingehalten und die Qualität der medizinischen Versorgung gesteigert oder medizinische Leistungen effizienter erbracht werden. Dadurch könnte ein gesundheitsbezogener oder ökonomischer Nutzen bei der medizinischen Versorgung erzielt werden. Aufgrund dieser unterstellten Potenziale wird aus gesundheitspolitischer Sicht mit telemedizinischen Anwendungen auch die Hoffnung verknüpft, unterschiedlichen strukturellen Herausforderungen des nationalen Gesundheitssystems zu begegnen: In bevölkerungsarmen bzw. strukturschwachen Regionen könnte Telemedizin helfen, eine hochwertige medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Die der Telemedizin zugeschriebenen Effizienzsteigerungen könnten den durch den demografischen Wandel bedingten Druck auf die sozialen Sicherungssysteme dämpfen.

Unterschiedliche Monitoringberichte und Innovationsanalysen zeigen, dass telemedizinische Anwendungen nur langsam Eingang in die medizinische Versorgung finden – auch, aber nicht nur in Deutschland. Dies deutet darauf hin, dass technische, normative, personelle, organisatorische oder soziale Barrieren die Technologiediffusion begrenzen oder aber die Potenziale der Telemedizin möglicherweise überschätzt werden.

Ziel und Vorgehensweise

Der Fokus des Projekts liegt auf telemedizinischen Ansätzen in der medizinischen Versorgung und den jeweiligen Arzt-Patienten-Kontakten sowie den fachlichen und administrativen Beziehungen zwischen beteiligten medizinischen Fachkräften und Einrichtungen.

Folgende, nicht trennscharf abzugrenzende IKT-unterstützte Schwerpunktbereiche sollen betrachtet werden:

  • Teleanamnese und Diagnostik: Kontaktaufnahmen (u.a. auch mittels Anamnese-Chatbots), Videosprechstunden, Befund- und Diagnosefeststellungen (u.a. auch unter Einsatz von Teleradiologie, Telekonsilien oder medizinischen Assistenz- bzw. Expertensystemen) bis zu Patienteninformationssystemen (u.a. zu spezifischen Erkrankungssituationen und Behandlungsoptionen).
  • medizinische Behandlung: medizinische oder therapeutische Apps (z.B. zur Tinnitusbehandlung), OP-Roboter, Telemonitoring von Vitaldaten teilweise mit automatisierter Wirkstoffgabe (sogenannte Closed-Loop-Systeme) z.B. bei der Diabetesbehandlung, Funktionskontrollen von Aggregaten, einschließlich behandlungsbegleitender Kommunikation zwischen beteiligten Akteuren (in Deutschland Leistungen der Krankenkassen).
  • Rehabilitation und Nachsorge: von IKT-unterstützten Einzelangeboten bis umfangreicheren Serviceportalen bzw. -plattformen einschließlich der Kommunikation zwischen beteiligten Akteuren auch sektorübergreifend (in Deutschland [Anschluss-]Leistungen anderer Kostenträger).

Nicht betrachtet werden digitale Angebote zur Unterstützung einer gesunden Lebensweise (z.B. Gesundheits-Apps) und eines möglichst selbstständigen Lebens in der eigenen Wohnung (z.B. Ambient Assisted Living, Smart Home).

Für die genannten telemedizinischen Schwerpunktbereiche sollen der derzeitige Stand sowie die perspektivisch absehbare Technologieentwicklung und -diffusion dargestellt werden. Dazu sollen strukturelle und regulative Aspekte zum Datenschutz, zur Leistungs-und Nutzenbewertung, zur Qualitätssicherung, zu Aufwandskomponenten und zur Finanzierung, zu entstehenden Geschäftsmodellen sowie zu Haftungs- und Akzeptanzfragen angesprochen werden. Bestehende Diffusions- und Anwendungsbarrieren sowie Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung sollen diskutiert und Handlungsoptionen für den Deutschen Bundestag abgeleitet werden.

Zur fachlichen Fundierung sollen zwei Gutachten die Situation einerseits in ausgewählten telemedizinischen Vorreiterländern und andererseits in Deutschland darstellen. Schließlich sollen in einem Vergleich strukturelle Unterschiede sowie Übertragungsmöglichkeiten und -grenzen für den Einsatz von telemedizinischen Anwendungen herausgearbeitet werden.

Publikation zum Thema

Cover der Publikation

TAB-Sensor Nr. 4

Wie bewerten Bürger/innen die Telemedizin? Ergebnisse einer Repräsentativbefragung

Evers-Wölk, Michaela; Sonk, Matthias; Oertel, Britta; Kahlisch, Carolin